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Internationale Paneuropa-Union

59. Andechser Europatag

Beim 59. Andechser Europatag der Paneuropa-Union Deutschland, der am 25./26. März 2023 stattfand, hat sich Präsident Bernd Posselt gegen die „weit verbreitete Behauptung“ gewandt, ein Europäischer Bundesstaat mit gemeinschaftlicher Außen- und Sicherheitspolitik sei unrealistisch: „Dasselbe hat man seinerzeit von der Direktwahl des Europaparlamentes, vom gemeinsamen Markt und vom Euro auch gesagt, aber heute sind sie selbstverständlich.“

Posselt vertrat die These, daß dem Angriff Moskaus auf die Ukraine Jahrzehnte weiterer geopolitischer Herausforderungen folgen würden: „Rußland dürfte auch nach Putin eine Zone der Instabilität bleiben und außerdem eines Tages von seinem vermeintlichen Schutzpatron China aufgefressen werden.“ Pekings langfristiges Ziel sei „der Griff nach Sibirien und anderen Teilen Rußlands, die dünn besiedelt sind, über gewaltige Rohstoffreserven verfügen und von asiatischen Völkern bewohnt werden, die die Russen als Kolonialherrn empfinden.“ 

Die zentralen Forderungen nach europäischer Ernährungssicherheit, dem grenzüberschreitenden Ausbau transeuropäischer Verkehrsnetze und einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft behandelten die CSU-Europaabgeordnete Marlene Mortler aus Franken, ihr SPD-Kollege Ismail Ertug aus der Oberpfalz und General a.D. Walter Spindler.

Ein Diskussionsforum zur Relevanz des Christentums für ein sich einigendes Europa schloß den Europatag ab. 

Manfred Weber, der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei, nannte die Bedeutung des Christentums im „Maschinenraum“ der europäischen Politik: „Wenn es um Themen wie Subsidiarität, Solidarität, Personalität, Lebensschutz oder Grundsatzfragen geht, sieht man sehr schnell, daß christliches Denken eine große Relevanz hat.“