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Internationale Paneuropa-Union

Point-Alpha-Preis

Am Samstag, den 17. Juni 2023, wurde im hessischen Geisa der "Point-Alpha-Preis" an dem Ort verliehen, an dem sich während des Kalten Krieges der östlichste Punkt des NATO-Bündnisses in Europa befand, im Wartburgkreis.

Die Auszeichnung wurde der Internationalen Paneuropa-Union, der ältesten Bewegung für die Einigung Europas, anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens verliehen.

Präsident Alain Terrenoire nahm den Preis im Namen der Internationalen Paneuropa-Union entgegen und hielt eine Ansprache.

Bei der Preisverleihung waren der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland Bernd Posselt, der Präsident der Paneuropa-Jugend Deutschland Christian Hoferer, der Generalsekretär der Internationalen Paneuropa-Union Pavo Barišić, der Schatzmeister Hans Kijas, mehrere Vertreter der Paneuropa-Union Frankreich und Deutschland sowie hochrangige Vertreter des politischen Lebens aus den Bundesländern Hessen und Thüringen anwesend.

Die Auszeichnung "Point Alpha" wird seit 2005 im hessischen Geisa für besondere Verdienste um die Einigung Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit verliehen. George Bush sen., Michail Gorbatschow, Helmut Kohl, Helmut Schmidt, Lech Walesa und Vaclav Havel wurden an dem Ort geehrt, an dem sich während des Kalten Krieges der östlichste Punkt des NATO-Bündnisses in Europa befand, im Wartburgkreis.

Die Paneuropa-Union ist die erste Organisation, die diese Auszeichnung erhält.

In der Begründung der Auszeichnung wurde darauf hingewiesen, dass sich die Paneuropa-Union seit hundert Jahren für die Einigung Europas einsetzt. Aus den Gründungsideen der Paneuropa-Bewegung entstand die Idee eines Europas ohne Binnengrenzen und Zollkontrollen, einer gemeinsamen europäischen Währung, eines europäischen Militär- und Verteidigungsbündnisses, europäischer Solidarität und von der Europäischen Union geschaffener Institutionen.

Eine der größten Errungenschaften im Einigungsprozess war das "Paneuropäische Picknick". Unter der Leitung des damaligen Paneuropa-Präsidenten Otto von Habsburg wurde das Treffen im August 1989 in Sopron, Ungarn, nahe der österreichischen Grenze organisiert. Das Picknick wurde genutzt, um für den Abriss der Grenzanlagen und für ein vereintes Europa zu demonstrieren. Dies führte zu einer kurzen symbolischen Öffnung der Grenze. Etwa 600 DDR-Bürger nutzten dies zur Flucht in den Westen.

In seiner Rede erklärte sich Präsident Terrenoire besorgt über die zunehmende Abhängigkeit Europas von den USA und China. Europa müsse die gegenwärtigen Umwälzungen und Transformationen selbst bewältigen. Dann werde der paneuropäische Traum von einem solidarischen, unabhängigen Europa leben.

"Es geht nicht mehr um die Frage, welche unserer Nationen besser sein wird, sondern darum, ob Europa bis zum Ende des Jahrhunderts zu einem Museum mit prestigeträchtigen Ruinen oder zu einer neuen Macht wird, die ihrer Geschichte würdig ist. Dann wird der paneuropäische Traum von Coudenhove-Kalergi keine Utopie mehr sein. Dann wird Europa, eine geeinte, unabhängige und souveräne Macht, Wirklichkeit werden", schloss Präsident Terrenoire.

Die ehemalige Ministerpräsidentin Thüringens, Christine Lieberknecht (CDU), erinnerte in ihrer Rede daran, dass das Paneuropäische Picknick ein Schlüsselmoment für den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 war. Damit habe es wesentlich zur Wiedervereinigung Deutschlands beigetragen. Die Anliegen und Ziele der Bewegung hätten nichts von ihrer Aktualität verloren, sagte Lieberknecht. Denn Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit mehr.

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